Ein Mann liebt Gegensätze – und sucht doch immer wieder Ausgleich. Bei einem Kirchenjuristen liegen „Vergleiche“ nahe.In Lenzing geboren, wechselte der Gesuchte ans andere Ende Oberösterreichs – nach Schlägl. Erst studierte er die weltliche Juristerei, dann wurde er zum Theologen. Als Kirchenrechtler der Diözese laufen beide Neigungen ideal zusammen. Sein Orden hat ihn ins höchste Leitungsgremium auf Weltebene bestellt.Die heikelsten Fragen ist er gewohnt, aus der Sicht des Kirchenrechtes zu betrachten. „Gibt es ein Recht auf Dissens in der Kirche?“ fragte er in einer seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Ein anderes Mal lotete er die Gestaltungsmöglichkeiten kooperativer Seelsorge in pastoralen Notsituationen aus. Als vor 20 Jahren die Theologische Hochschule in Linz zur Päpstlichen Fakultät wurde, begann er hier gerade als Student. Jetzt ist die Hochschule zur Privatuniversität geworden – und der Student von damals trägt nun über dem weißen Talar des Prämonstratenser Chorherren die Kette des Rektors – eben erst fertig gestellt und jüngst bei einer Festakademie der Öffentlichkeit präsentiert.