Gestylte Körper. Prachtvolles, wenngleich angegrautes Haar. Fit und tüchtig und nur ja keinen Anschein von Müdigkeit. Hauptsache, man ist gesund. Schmerzfrei möge das Leben laufen – und wenn es nicht mehr anders geht – ein kurzes, möglichst beschwerdefreies Leben. So das Ideal für viele. Und die Wirklichkeit ?
Am Sonntag, 11. Februar, begeht die Kirche den „Welttag der Kranken“. Menschen, die nicht mehr mit beruflichen Leistungen imponieren können, stehen im Mittelpunkt des Tages – nicht bloß, weil sie des Mitgefühls bedürfen, sondern weil an ihnen deutlich wird, was der Mensch ist. Er besteht nicht nur aus eigener Leistung. Sein Ansehen und seine Würde hat er von einem anderen her. Leiden und Krankheiten annehmen zu können, das ist ein hoher Anspruch.
Eine höchst brisante Frage ist das heute, zumal die Stimmen lauter werden, die diese Form des kranken – und wie sie sagen „sinnlosen“ Lebens weghaben wollen. Leichtfertig wird man über solches Leben nie urteilen dürfen.
Ein „Welttag der Kranken“ ist eine Einladung: Schau nicht weg, sondern schau hin zum Kranken. Kranke aufzusuchen gehört zu den Sebstverständlichkeiten des Christseins. „Ich war krank …“ – und welche Antwort darauf habt ihr gefunden? Diese Frage gilt vom Evangelium her. Nicht Abwenden, sondern Zuwendung also! Denn diese Zuwendung ist der erste Schritt, der auch Krankheit lebbar macht.