Er hat die Fäden geknüpft, die zur Reise Kardinal Schönborns in den Iran geführt haben: P. Andreas Bsteh widmet sich dem Dialog mit dem Islam.
„Für mich ist die Begegnung der Weltreligionen die wichtigste Aufgabe für die Zukunft“, sagt P. Andreas Bsteh (67). Und täglich wird der Steyler Missionar von St. Gabriel bei Mödling in seiner Überzeugung neu bestätigt. Denn das Ordenshaus mit international besuchter Hochschule spiegelt die Weltkirche im Kleinen wider. Wie Christen unter Hindus, Buddhisten oder in der islamischen Welt leben, „sorgt bei uns ständig für Gespräche, selbst beim Essen“. Studierende waren es, die 1959 auch dem Studentenkaplan für die Ausländer an der Wiener Uni das Herz für den Religionsdialog geöffnet haben. Mit dem „Afro-Asiatischen-Institut“ versuchte er ihnen nicht nur ein Zuhause fern der Heimat zu eröffnen, sondern „ich wollte sie auch in ihrem Glauben verstehen lernen“. Ein Thema, das zur Doktorarbeit bei Karl Rahner in Innsbruck führte. Dass die Erklärung des II. Vatikanischen Konzils über die nichtchristlichen Religionen und sein Abschluss zusammenfielen, bezeichnet der Hochschulprofessor heute eher als Zufall.
Ob es auch Zufall ist, dass sein Bruder Petrus Bsteh, ebenfalls ein Priester, die österreichische „Kontaktstelle für Weltreligionen“ leitet? „In unserer Familie war das noch kein Thema. Aber ganz sicher hat mich die Offenheit unseres Vaters für die Not aller Menschen geprägt“, meint Bsteh. Zwischen der Front, in Mistelbach, habe der Chirurg des Krankenhauses jedem geholfen, ohne nach der Nationalität zu fragen.Mehr zum Iran-Besuch: Seite 11.