Rudolf Lampl ist Teilhaber und Geschäftsführer der Werbeagentur msm Lampl und Partner in Linz. In der Pfarre Linz-St. Konrad arbeitet er als Pfarrgemeinderat mit.
Was geht einem Werbefachmann durch den Kopf, wenn er an die Fastenzeit denkt? Werbung steht für „mehr“, Fasten für „weniger“. Lampl: Sieht man vom Fasten als Abspecken ab, zeigen alle Umfragen, dass Fasten unattraktiv ist. Eine aktuelle Allensbacher Studie zeigt: Für 85 Prozent der unter 30-jährigen besteht der Sinn des Lebens darin, möglichst viel Spaß zu haben, zu genießen und glücklich zu sein. In einem solchen Lebenskonzept bleibt für den bewussten Verzicht wenig Platz. Natürlich ist auch die Wirtschaft nicht daran interessiert, dass sich Menschen zurücknehmen.
Hat damit das Fasten seine Bedeutung verloren? Lampl: Ganz und gar nicht. Fasten ist enorm wichtig, weil permanenter und übermäßiger Konsum nicht glücklich macht. Es gelingt aber der Kirche nicht ausreichend, den Nutzen des Fastens zu formulieren. – Eine Werbekampagne für das Fasten wäre eine faszinierende Aufgabe.
Wie halten Sie die Fastenzeit? Lampl: Gemeinsam mit meiner Frau nehme ich an Exerzitien im Alltag teil. Da heißt Fasten, mich selbst zurücknehmen, versuchen zu mir selbst zu kommen und die eigenen Grenzen anzunehmen.