Mag. Susanne Loher leitet die Regionalstelle von Südwind OÖ, einer entwicklungspolitischen Einrichtung.
Millionen von Frauen produzieren in Heimarbeit Waren für Konzerne wie Nike, Adidas, H&M. Wie beurteilen Sie die Arbeitssitua-tion dieser Frauen?. Loher: Diese Frauen leben am „Grauen Markt“. Sie haben keine soziale Absicherung, keine Pensionsversicherung, erhalten kein Krankengeld. Immer öfter kommt es vor, dass Fabriken aufgelöst werden und sich die Arbeiter/innen die Maschinen kaufen müssen. Dann wird zu Hause gearbeitet – unsichtbar und arbeitsrechtlich ungeschützt.
Auch in Österreich ändert sich der Arbeitsmarkt. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Loher: Gefordert wird Flexibilisierung. Zeitarbeit ist gefragt. Auffallend ist, dass das größere Risiko immer der Arbeitnehmer trägt. Dieses Phänomen ist weltweit zu beobachten.
Inwiefern hat die Globalisierung Auswirkungen auf unseren Kleiderschrank ... ? Loher: Die Textilindustrie produziert Kleider, die wir billig einkaufen. Auch die Konsument/innen in Österreich haben Verantwort-ung und die Macht, Sozialstan-dards einzufordern. Tipp: Schwarzarbeit für weiße Westen, 28. März, 19 Uhr in der Arbeiterkammer, Volksgartenstr. 40, Linz.