550 großteils jugendliche Besucher sahen im Caritas-Projekt WeGe in Wels die Wander-Ausstellung „Alltag im Gefängnis“.
Die WeGe ist eine Wohngemeinschaft für Haftentlassene. Wer hier wohnt, hat schon am eigenen Leib erlebt, was die Schüler/innen ab der 9. Schulstufe und die anderen Besucher/innen der Ausstellung „probieren“ konnten: Eine Gefängniszelle mit Original-Einrichtung wurde nachgebaut. Platz auf 8 Quadratmeter, karger Platz, der eng wird. Für viele, die die Situation des Eingesperrtseins testeten, wurden die acht Quadratmeter zu einem beengenden Gefühl. Mit diesem Gefühl am Anfang des Rundgangs ausgestattet, sahen sie die Ausstellung noch einmal ganz anders.Gottfried Bubenicek, der Leiter des Caritas-Projektes in der Kreuzpointstraße in Wels, erlebte es besonders positiv, wie aufgeschlossen die Schüler/innen (und auch eine Firmgruppe) sich über Haft und Haftbedingungen informierten. Mit den Bewohnern der Wohngemeinschaft gab es allerdings nur flüchtige Kontakte.
Die Ausstellung rüttelt an Vorurteilen. Sehr oft beginnt eine kriminelle Karriere bereits vor dem ersten Delikt: durch mangelnde Geborgenheit und traumatische Erfahrungen in der Kindheit. Es gibt keinen Grund zu meinen, denen im Gefängnis fehle es eh an nichts. Haft ist ein Ausnahmezustand. Viele Haftentlassene haben gute Vorsätze, Hoffnungen und Ziele. Doch die Zeit nach dem Gefängnis ist sehr hart ...