Im Wasser der Enns – auf heute oberösterreichischem Boden – hat der hl. Florian sein Leben lassen müssen. Und weil man mit Wasser Feuer löscht, ist er zum Patron der Feuerwehr geworden. So ganz stimmt das Symbol freilich nicht. Florian war keineswegs aufs Löschen spezialisiert, er war ehereiner, der entzündet und entfacht hat. Das ist ihm ja zum Verhängnis geworden.
Was denn diesen Christen an der römischen Reichsgrenze passierte, schien systemgefährdend zu sein. Der Kaiser in Rom zumindest hat Angst bekommen. In der Basilika von Enns Lauriacum befindet sich im Altar der Schrein mit den Gebeinen jener 40 Glaubenszeugen, die in dieser Gegend im Jahr 304 aufgespürt und getötet wurden. Weil Florian für sie eintrat, wurde er selber ermordet.
Der Löschversuch der damals Mächtigen gegen die christliche Gefahr scheiterte. In praktisch jedem Ort steht heute ein Feuerwehrturm – ehrenamtlich halten viele „Feuerwache“. Sie sind zur Stelle wenn’s irgendwo und in irgend einem Sinn „brennt“.
Vielleicht sollten wir heuer weniger ans Löschen denken, wenn bei der Festmesse die Blasmusik spielt. Es ist schon zu vieles erloschen. Es gibt auch die guten Feuer, um die herum sich das Leben sammelt. Menschen wie Florian waren Entzünder. Über ihre Zeit hinaus haben ihre Feuer gewärmt. Orientierungsfeuer haben sie gelegt, Signale gesetzt.