Wolle man ernsthaft die Anfänge von Rassismus, Totalitarismus und Antisemitismus bekämpfen, müsse man bei der Sprache beginnen. Und so warnte Thomas Klestil beim offiziellen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus vor der „Verrohung der Sprache“. Aus gegebenem Anlass meinte der Bundespräsident: „Eine gezielt verletzende Ausdrucksweise kann zum Riss führen, der über die Tagespolitik hinaus das Land entzweit.“ Klare Worte der Staatsspitze, „wohin es führen kann, wenn im Andersdenkenden ein Feind gesehen wird“. Erlaubt sei noch eine Frage! Warum folgten von 16 Regierungsmitgliedern nur sechs der Einladung des Bundespräsidenten zum Gedenken und zeichnete sich gar die FPÖ durch Abwesenheit aus?