Über „Helfen ist Macht?!“ spricht Psychotherapeutin u. S. Silvia Puchner aus Linz beim Tag der Krankenpflege.
Am Freitag, 11. Mai veranstaltet der „Treffpunkt Pflegepersonal“ (Betriebsseelsorge) der Diözese Linz mit anderen den „Tag der Krankenpflege“. – Das Thema der Veranstal-tung in der Arbeiterkammer Linz (9 bis 17 Uhr) lautet „Macht und Ohnmacht in der Pflege“. Wir fragten die Psychotherapeutin u. S. Silvia Puchner – sie ist eine der Referentinnen (ihr Thema „Helfen ist Macht?!“), welche Erfahrung sie in der Psychotherapie mit pflegenden Ange-hörigen macht:
Ich arbeite ganz viel mit pflegenden Angehörigen und auch Angehörigen der entsprechenden Berufsgruppen. Ein häufiges Symptom ist die Erschöpfung. In der Vielfalt der Anforderungen, die Menschen an sie stellen, sind sie überfordert. Leider ist es oft so, dass erst körperliche Beschwerden auftreten müssen, damit die Erschöpfungs-Kranken eine Therapie aufsuchen. Es gibt kaum eine Berufsgruppe, in der Menschen so konsequent mit körperlichen Beschwerden oder Krankheitsgefühlen arbeiten gehen wie in der Pflege. Kaum eine andere Gruppe, in der sich Menschen so sehr negieren. Dies erzeugt Ohnmacht und sie wird oft mit Macht kompensiert. Macht ist eine Frage der Grenzen: Wie weit gehe ich, wie wahre ich die Grenze des anderen?