Erleichtert, erschöpft und ganz schön stolz sind zehn Linzer Jugendliche von ihrer Walz zurückgekommen.
Toni, 16, Elektromechaniker; Jürgen, 17, Elektromechaniker; Wolfgang, 17, Konditor; Hannes, 17, Elektroenergietechniker; Jürgen, 17, Maler und Anstreicher; Bernadette, Arbeitssuchende (HAK-Maturantin); Fips, 16, HTL-Schüler für Elektrotechnik; Sarah, 18, Versicherungskauffrau und Betti, 18, HTL-Schülerin für EDV und Organisation. Mit ihnen war noch Fritz unterwegs, ein Jugendleiter. Sie alle sind auf die Walz gegangen. Die Jugendlichen haben damit eine alte Tradition aufleben lassen. Seit dem Mittelalter haben sich Gesellen auf die Walz begeben, um gegen Kost und Logis ihre Arbeit anzubieten und so Erfahrung in der Fremde zu sammeln. Genau das wollten auch die Linzer/innen. Von Pfingstsonntag bis-montag waren sie unterwegs im oberen Mühlviertel. Ohne Uhr, Handy, ohne Geld und ohne liebe Freunde, die einem weiterhelfen können.Sie waren in drei Gruppen unterwegs. Jede Gruppe wurde an einem Ort „ausgesetzt“ und musste zum vereinbarten Ort (Aigen, Sarleinsbach und Peilstein) gelangen. Dort waren Bürgermeister und Gendarmerie informiert.In einem „Vagabunden-Tagebuch“ haben sie Unterschriften (und gute Wünsche) von Menschen gesammelt, denen sie begegnet sind.
Die Erfahrungen sind recht verschieden: Eine Gruppe hat zuerst keine Arbeit gefunden, weil die Bauern Angst hatten, dass sie den Heustadl anzünden könnten. Beim Stammtisch hat sie ein Mann an den früheren Bezirkshauptmann verwiesen, der selbst einst begeisteter „KAJler“ gewesen war. Gegen Mitkochen beim Abendessen und Frühstück konnten drei Vagabounds bei ihm übernachten. Die Arbeiten der anderen reichten von Rasenmähen bis Straßenkehren. Eine Gruppe wurde eingeladen, beim Pfingstkonzert der Blasmusik ihr „Walz-Gedicht“ auf der Bühne aufzusagen. Aufgegeben hat niemand, auch wenn’s wegen Erschöpfung und Nässe manchmal sehr knapp war…