Jesus reitet in Jerusalem weder zur Attraktion der Volksmenge, noch aufgrund körperlicher Müdigkeit auf einem Esel ein. Nein, er greift damit bewusst die Verheißung des Propheten Sacharja auf: „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.“ (Sacharja 9, 9) Jesus kommt als dieser Friedensfürst.
Was verstanden die Jünger zunächst nicht?
Das Johannesevangelium betont, dass die Jünger manches erst nach der Auferstehung erkannten: „Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand und dass man so an ihm gehandelt hatte.“ (Johannes 12, 16; Einzug in Jerusalem) „Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.“ (Johannes 2, 22; Tempelaustreibung) Erst jetzt, nach der Auferstehung, ahnen die Jünger, wer Jesus wirklich war. Er ist nicht als politischer König und Befreier in die Welt gekommen, sondern als Messias und Heiland, der die Welt von innen her heilt und sogar den Tod besiegt.
Zu welchem Fest kommt Jesus nach Jerusalem?
Jesus kommt wie tausende andere Menschen zum Paschafest nach Jerusalem. Das Paschafest erinnert an die große Befreiung Israels aus der Sklaverei Ägyptens unter der Führung des Mose. Zur Zeit Jesu durfte dieses Fest nur in Jerusalem gefeiert werden. Die Häuser waren mit den vielen Festteilnehmern überfüllt. Viele übernachteten im Freien, Jesus und seine Jünger etwa am Ölberg. Jesus stiftet beim jüdischen Paschamahl das christliche Gedächtnismahl an seinen Tod und seine Auferstehung und stirbt als das neue und endgültige Paschalamm.
Zum Weiterdenken
- Jesus setzt mit seinem Einzug auf einem Esel ein Zeichen des Friedens: Haben solche Zeichen einen Sinn? Wo braucht unsere Welt heute Zeichen?
- Die Volksmenge schreit am Palmsonntag „Hosanna“ und wenig später „Ans Kreuz mit ihm!“: Wie gelingt es mir, eine selbständige Meinung zu haben und nicht einfach mit den anderen mitzuschreien?
- Jesus geht seinen Weg der Liebe konsequent bis zum Kreuz: Wo wünsche ich mir mehr Konsequenz in meinem Leben?