Verwöhnte Kinder sind nicht belastbar, egoistisch und können Konflikte nicht ohne Aggression und Gewalt regeln. Kinder brauchen Herausforderungen und trainieren so für das Leben als Erwachsene.
Man erkennt sie leicht: Verwöhnte Kinder tragen teure Markenkleidung, telefonieren mit dem neuesten Handy, fahren ein tolles Fahrrad und haben Taschengeld wie Heu. In der Gesellschaft fallen sie auf, weil sie ausflippen und wütend werden, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen geht. Anderen fehlt es an Ausdauer, sie geben bei jeder kleinen Schwierigkeit auf und ziehen sich zurück – werden zu verängstigten und überforderten Menschen.
Wer erzieht, braucht feste Grundsätze. Eltern wollen immer nur das Beste für ihre Kinder. Sie versuchen ihre Lieben vor Fehlern zu schützen und halten Unannehmlichkeiten von ihnen fern. Wünsche oder Forderungen sind kaum ausgesprochen, schon werden sie erfüllt.Dieser übertriebene, weiche Erziehungsstil ist für die Entwicklung der Kinder nicht förderlich. Denn wer die Kleinen ständig „in Watte packt“, nimmt ihnen die Möglichkeit, sich ihren festen Standpunkt im Leben selbst zu erarbeiten. Die wichtigste Aufgabe der Eltern sollte sein, ihren Kindern Werte wie Ausdauer, Lebensmut, Verantwortungsbewusstsein und Konfliktfähigkeit zu vermitteln. Dabei kommt es unweigerlich zu Reibungspunkten, Verletzungen und Kränkungen. Doch können diese Hürden überwunden werden, wenn die Erziehung von Liebe und gegenseitiger Anerkennung geprägt ist.
Verwöhnung ist nicht Zuwendung. Erziehen ist anstrengend und die Gefahr, zu sehr zu verwöhnen, entsteht meistens dort, wo die eigenen Bedürfnisse der Erziehenden in den Vordergrund treten. Je nach Situation oder Persönlichkeit sollen Geschenke oder Zugeständnisse vom schlechten Gewissen, dem Wunsch nach Ruhe oder von der eigenen Angst der Eltern vor Konflikten ablenken. Zuwendung hingegen orientert sich immer am Wohl der Kinder und ist nicht an bestimmte Erwartungen geknüpft. Durch wohlwollende Zuwendung unterstützt man den Entwicklungsfortschritt und die Kinder werden ermutigt, Herausforderungen anzunehmen. Wichtig dabei ist, jungen Menschen, die ihre Grenzen und Möglichkeiten erforschen wollen, unterstützend zur Seite, aber nicht behindernd im Weg zu stehen.
Eine Generation von Egoisten? Verwöhnte Kinder kennen keine Erfolgserlebnisse, weil sie sich nichts erarbeiten müssen. Sie sehen ihre Fehler nicht, weil auch andere darüber hinwegsehen. Sie bleiben Abhängige, weil sie nicht lernen, sich zu behaupten. Diese Erziehungstendenz schafft auch Probleme für die Zukunft. Die jetzt zu unmotivierten Egoisten erzogenen Kinder werden in wenigen Jahren „die Gesellschaft“ bilden. Doch damit diese gut funktioniert , bedarf es einer verantwortungsbewussten und sozial leistungsfähigen Generation.