Die Sorgen der Pfarre Gallneukirchen hätten andere gerne. Die Zahl der jugendlichen Ministrant/innen ist so groß, dass mitunter Platzmangel im Altarraum herrscht. Warum der Ministrantendienst in der größten Pfarre der Diözese so beliebt ist, hat viele Gründe.
Mit neun Jahren hat er zum ersten Mal ministriert. Heute ist Jürgen Füreder Mitglied im Leitungskreis und betreut eine Ministrantengruppe. Das beste Vorbild für seine Schützlinge gibt der 23-Jährige selbst ab: Er ministriert noch immer. „Und ich bin nicht der Älteste“, schmunzelt er. „Die Cornelia ist noch eine Spur älter!“
Betreuung nach der Firmung. Die Anzahl der Ministrant/innen, die älter sind als 14, ist beachtlich. „Wir schauen, dass die Jugendlichen nach der Firmung nicht in ein Loch fallen“, erklärt Kaplan Markus Menner, der seit September 2004 für die Arbeit mit den Ministrant/innen verantwortlich ist. Wer einmal angefangen hat, macht auch nach der Firmung mit dem Ministrieren weiter. Der Gottesdienst hilft, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. „Hier trifft man alle Leute, mit denen man nachher etwas machen kann“, sagt die 14-jährige Pia Thurnhofer. Dazu werden in den Gruppen zahlreiche Aktivitäten angeboten: Kegeln, Kino, Bergsteigen, Taizé-Gebete oder das kulturelle Frühstück, bei dem die „Minis“ einmal im Quartal über Gott und die Welt diskutieren. Höhepunkt ist das jährlich stattfindende Lager, bei denen die „älteren“ Ministrant/innen schon nach Rom, Taizé oder Berlin gekommen sind. „Da entwickelt sich eine Gruppendynamik, alle fühlen sich wohl“, sagt Jürgen. „Gleichzeitig soll das Ministrieren nicht an Wichtigkeit verlieren“, ergänzt Menner. Gerade die Eucharistie, für die in anderen Bereichen das Verständnis schwinde, sei das Geschäft der Ministrant/innen. Und sie verstehen ihr Geschäft gut, wie Menner bestätigt: „Ich kann mich an keine gröberen Fehler erinnern.“
Andrang im Altarraum.<7b> Am beeindruckendsten sind für Pia die Feiertage. Da kommt es schon vor, dass über 20 Ministrant/innen die Messe mitfeiern. Bei der diesjährigen Osternacht waren es 59. „Da muss man eine Dreiviertelstunde vorher kommen, dass man ein Gwandl kriegt“, weiß Pia. Nächstes Jahr möchte sie eine „Mini“-Gruppe übernehmen – und ihnen noch lange Vorbild sein.