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Die Arbeitsfähigkeit und Motivation älter werdender Beschäftigter soll durch Veränderung innerbetrieblicher Abläufe und Aufgabenverteilung sowie durch Weiterbildung und Gesundheitsförderung mehr beachtet werden. Dies nehmen sich Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer gemeinsam vor. Dazu läuft das von der EU und dem Land Oberösterreich finanzierte Projekt WAGE.
Die Sozialpartner stellen sich der Tatsache, dass für viele Menschen mit zunehmendem Alter die Lebensqualität schwindet. Ältere Menschen sollten aber länger als bisher bei guten Bedingungen im Arbeitsleben bleiben und es soll ihnen ein würdiges Leben nach dem Arbeitsleben möglich sein. Neue Zugänge zu Weiterbildungsmöglichkeiten, neue Qualifizierungs- und Fortbildungsmodelle sollen älteren Arbeitnehmern neue Perspektiven eröffnen.
Nicht auspowern. Dr. Sepp Moser, WAGE-Projektleiter der Arbeiterkammer Oberösterreich, sagt: „Die betriebliche Arbeitsorganisation ist so zu ändern, dass die Beschäftigten in jüngeren Jahren nicht ausgepowert werden.“ Arbeitsdruck und Stress belasten die Arbeitnehmer/innen am meisten. WAGE will durch laufende Information und Bewusstseinsbildung die Beteiligten und Verantwortlichen sensibler für altersgerechtes Arbeiten machen. Ältere haben zudem besondere Fähigkeiten, die dem Betrieb und den Beschäftigten zugute kommen: Etwa das im Laufe des Arbeitslebens erworbene informelle Wissen, Beständigkeit, Loyalität, hohe betriebliche Identifikation und organiatorische Fähigkeiten ...
Haus der Arbeitsfähigkeit. WAGE stützt sich auf Erkenntnisse des finnischen Arbeitswissenschafters und Projektpartners Prof. Dr. Juhani Ilmarinen. Gesundheit, Kompetenz, Werte, Arbeit und Arbeitsfähigkeit ergeben zusammen das „Haus der Arbeitsfähigkeit“. Sie ist die Balance zwischen persönlichen Ressourcen und altersgerechten Arbeitsbedingungen. Aktives Altersmanagement muss schon bei den Jüngeren beginnen: Vorsorgen statt nachsorgen!
Zukunft haben
Interview
Die Vizepräsidentin der oö. Wirtschaftskammer, Mag. Ulrike Rabmer-Koller, unterstreicht im KirchenZeitungs-Gespräch die Bedeutung des gemeinsamen Projektes WAGE (Winning Age, Getting FuturE – Älter werden, Zukunft haben) mit der Arbeiterkammer
Was halten Sie für die wichtigsten Voraussetzungen für ein altersgerechtes Arbeiten? Mag. Rabmer-Koller: Gesundheitsförderung und Weiterbildung sind die entscheidenden Bereiche, wenn es darum geht, ältere Menschen länger produktiv in Beschäftigung zu halten. So gilt es beim Thema Weiterbildung Arbeitgebern wie Arbeitnehmern deutlich zu machen, das die Aus- und Weiterbildung keinesfalls ab 40 zu Ende sein darf. Beim Thema Gesundheitsförderung wollen wir als Wirtschaftskammer vor allem die vielen Klein- und Mittelbetriebe bei der Umsetzung entsprechender Programme unterstützen.
Warum soll sich ein Betrieb anstrengen, altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen? Mag. Rabmer-Koller: Es sind die demografischen Fakten, die den Handlungsbedarf erklären. So werden zwischen 2010 und 2030 etwa 600.000 Menschen am Arbeitsmarkt fehlen. Aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge wird bereits ab 2008 das Arbeitskräfteangebot für die Betriebe deutlich sinken. Zudem profitieren der Betrieb und vor allem jüngere Arbeitskräfte vom Know-how und Erfahrungsschatz älterer Kollegen.