In den Semesterferien ruft die Caritas Oberösterreich die Kindergärtnerinnen der kirchlichen Kindergärten zur Fortbildungstagung. Schon am ersten Tag der dreitägigen Veranstaltung kamen 650 Teilnehmer/innen.
Am Montag, 20. Februar war die Aula der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz bei dieser Tagung übervoll. Die Kindergärtnerinnen folgten dem Referat von Univ.-Prof. Dr. Richard Münchmeier, Freie Universität Berlin, und einer Podiumsdiskussion über den Stellenwert des Kindergartens. Prof. Münchmeier meinte unter anderem: Kinder lernen mehr durch Dabei-Sein vom Leben als durch formelle Bildungsprozesse. Für Kleinkinder gelte besonders, dass „Bildung auf Bindung baut“ ...
Mehr Anerkennung. In der Podiumsdiskussion bekannten sich alle Diskussions-Teilnehmer/innen zum Kindergarten als Bildungseinrichtung. Mehrmals Applaus erntete dabei Lydia Ballenstorfer, selbst Kindergärtnerin und Mitarbeiterin der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen, die sich sehr kritisch zur geringen politisch-gesellschaftlichen Anerkennung der Kindergärtnerinnen äußerte. Kindergärtnerinnen verdienten gemessen an Ausbildung und Anforderungen zu wenig. „Wie viele Stunden stehen wir bei den Kindern?“, fragte sie, „und wie viele Stunden Lehrer in der Schule?“ „Wie viele Stunden haben wir Vorbereitungszeit ...“ Einer Leiterin werde zudem zu wenig Leitungszeit zugesprochen. Die Politiker am Podium würdigten die Leistungen der Kindergärtnerinnen. Sie sagten, dass das Land Geld für die Kindergärten in die Hand nehmen müsse. Applaus gab es auch für die Forderung der Geschäftsführerin der Caritas für Kinder und Jugendliche, Mag. Renate Krenn, nach einer Grundfinanzierung durch das Land. Die Finanzierung könne nicht nur den jeweiligen Gemeindefinanzen überlassen bleiben.