In der Diözese Linz sind die Christen in der Fastenzeit zum Autofasten eingeladen
Ausgabe: 2006/09, Gewinn durch Verzicht, Autofasten, Fasten, Entschleunigung, Anschober
02.03.2006
Berufliche Vielfahrer haben es natürlich schwer, der Autofasten-Einladung sinnvoll Folge zu leisten. Doch auch für sie ist die Aktion ein guter Anstoß, über Entschleunigung nachzudenken.
„Ich werde nach Möglichkeiten suchen, in der Freizeit auf das Auto zu verzichten“, sagt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Aus einem ähnlichen Politiker-Blickwinkel beurteilt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober die Aktion: „Der gänzlicher Verzicht auf das Auto wird leider nicht möglich sein, aber ich werde verstärkt, vor allem am Wochenende, zu Hause arbeiten und an diesen beiden Tage versuchen, das Auto nicht zu bewegen.“
Kürzere Wege ohne Auto. „Sehr gut“ beurteilt Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz die Aktion Autofasten. Er will, soweit es seine vielen Terminverpflichtungen in der Diözese und in Österreich erlauben, bei kürzeren Wegen gelegentlich auf das Auto verzichten. „Dies entschleunigt in der Terminfülle des Arbeitsalltags und tut Leib und Seele gut.“ Ähnlich hält es auch Generaldechant Mag. Franz Wild. „... stelle ich fest, dass die etwas langsamere Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad der immer schneller werdenden Lebens- und Arbeitsgeschwindigkeit, unter der ich zunehmend leide, ein wenig entgegenwirken könnte.“ Die Rektorin der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, Univ.-Prof. Dr. Ilse Kögler, weist auf das Paradoxon hin: Gewinn durch Verzicht. Autofasten wird ihr mehr Zeit für eine ihrer Leidenschaften bringen, für das Lesen. Bei Bahnfahrten ist dafür Zeit.
Einen Pfarrimpuls dazu lesen Sie im Eintrag über Herzogsdorf und Linz-Christkönig.