„Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ Viktor E. Frankl hat als Überlebender des Holocausts diese Erfahrung gemacht. Der Satz hat seine Geltung nicht nur in den Extremsituationen des Lebens.
Österreich bewegt sich auf Wahlzeiten zu und die politische Grundstimmung beginnt sich zu erhitzen. In solchen Zeiten läuft Politik besonders Gefahr zu agieren, als wäre die Grundtriebfeder des Menschen sein Egoismus. Dieser wird dann gehätschelt, an diesem „schwachen Punkt“ versucht man Menschen zu „erwischen“. Doch die wirklich großen Grundprobleme – die Sorgen um Frieden, um die Erhaltung der Schöpfung – sind nicht auf dem Weg der Befriedigung der vielen kleinen Wünsche zu haben. Wäre es nicht besser, eine Politik zu wagen, die den Menschen weniger verspricht, dafür aber mehr zumutet, eine Politik, die von Menschen etwas erwartet? Wer um das „Warum“ weiß, wird eher bereit sein, sich einspannen zu lassen für die großen Ziele. Nicht für die Menschen, mit den Menschen gilt es Politik zu gestalten. Das wäre dann eine Politik, die nicht mit den Schwächen der Menschen rechnet, sondern auf ihre Stärken baut.