Fest, flüssig, gasförmig. Das sind die Zustände, in denen Stoffe existieren. Beim Wasser ist es am augenscheinlichsten. Auch Kirche lässt sich in diesem Bild beschreiben.
Fest gefügt war die Gestalt der Kirche. Alles hatte seinen Platz, jeder seine klare Aufgabe. Es kam das Konzil – eine kirchliche Klimaerwärmung. Fest gefügte Ordnungen brachen auf. Kirche wurde „weicher“, geriet ins Strömen und Fließen. Manche erlebten es negativ und vermuteten: Die Felle schwimmen davon. Es ist wie beim Wasser. Auch in der flüssigen Form ist es noch fassbar. Man sieht die Ströme und Strömungen. Doch die steigende Erwärmung, vielleicht auch Überhitzung (des gesellschaftlichen Klimas) lässt Wasser verdampfen. Es ist nicht mehr „im Häferl“ zu halten. Das scheint der Zustand der Kirche heute zu sein. Manche sprechen von Verdunstung des Glaubens, von einer „Vernebelung“ der Kirche. – Aber ist das Wasser deshalb nicht mehr da? Die Kirche bewegt sich auf Pfingsten zu. Heiliger Geist – der ganz Liebe gewordene Gott – ist da, auch wenn man ihn nicht sieht. Ein Kristallisationspunkt, an dem das Wasser des Glaubens Gestalt annimmt, wo es Regen wird, das Leben nährt und durchfeuchtet.