Ausgabe: 2006/51, Leben, Ökumene, Gleixner, KTU, Aichern, Klima
20.12.2006
Der Name Christine Gleixner steht in Österreich für die engagierte Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen und für eine Aufrichtigkeit in den Beziehungen, auf die manche Nachbarländer mit Respekt schauen. Für ihre Verdienste um die Ökumene verlieh ihr die Theologische-Katholische Privatuniversität (KTU) Linz am 19. Dezember 2006 das Ehrendoktorat. (Wegen des Redaktions-schlusses bringen wir die aktuellen Bilder in KIZ 1). Die KTU würdigt mit dieser Auszeichnung insbesonders ihren Einsatz gemeinsam mit Altbischof Maximilian Aichern bei der Erarbeitung des ökumenischen Sozialwortes. Als Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat sie auch Jahre hindurch die Sommerakademie in Kremsmünster mitgestaltet.
Mutter der Ökumene. Nach ihrer Matura im Jahr 1944 studierte Christine Gleixner zunächst Biologie. 1949 trat sie in die Ordensgemeinschaft „Frauen von Bethanien“ in Bloemendaal, in den Niederlanden, ein. Schon seit 1955 widmet sich Gleixner besonders der ökumenischen Arbeit. In Wien übernahm sie die Verantwortung für die Niederlassung ihres Ordens. Von 1999 bis 2005 war Oberin Christine Gleixner Vorsitzende des ÖRKÖ, seit vielen Jahren leitet sie die Wiener Diözesankommission für Ökumenische Fragen. Als „Mutter der Ökumene“ bezeichnete Weibischof Helmut Krätzl Oberin Gleixner anläßlich der Verleihung des Professorentitels.
Arbeiten, nicht Klima beklagen. Der Feststellung von der Abkühlung des ökumenischen Klimas vermag Gleixner nichts abzugewinnen: „Bei unseren Treffen geht es nicht darum, dass wir ständig das Thermometer anlegen um Temperaturveränderungen zu messen, sondern, dass wir das Mögliche tun.“ Und zu tun gibt es genug. Sie verweist auf die Vorbereitung der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu/Rumänien im Sommer 2007. Um noch weitere Forschritte in der Ökumene erzielen zu können, wünscht sich Gleixner von der eigenen Kirche mehr Regionaliserung, konkret mehr Komepetenzen für die Bischofskonferenzen.