Seit Jahrzehnten sind an die 90.000 Sternsinger/innen im Dienst der guten Sache unterwegs. Im Jahr 2007 werden mit den ersungenen Spenden Projekte in Kenia und auf den Philippinen unterstützt.
Ab dem 27. Dezember ziehen sie wieder singend durchs Land: die Sternsinger/innen der Katholischen Jungschar, die mit ihren Texten und Liedern für viele Österreicher/innen zur Weihnachtszeit einfach dazugehören. Und wie jedes Jahr sammeln die ehrenamtlich tätigen Sänger/innen für Projekte in den Ländern des Südens. Bei ihrem Engagement haben die Sternsinger/innen die oft dramatische Lebenswelt vieler Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern vor Augen. Heuer stehen zwei Partnerländer im Zentrum: Kenia und die Philippinen.
Kinder auf der Straße in Kenia. Nairobi ist mit fast drei Millionen Einwohnern die Hauptstadt Kenias. Dort leben an die 60.000 Kinder auf der Straße. Ohne Schutz der Eltern, ohne regelmäßige Verpflegung, die Schule wird kaum besucht. Mit der fehlenden Schulbildung wird auch die Berufswahl schwierig. Ein Sternsingerprojekt ermöglicht Straßenkindern den Ausstieg aus dem Kreislauf der Armut. Neben der Versorgung mit einem Schlafplatz, Nahrung und Kleidung werden die kreativen Kräfte der Kinder gefördert und das Selbstbewusstsein gestärkt. Auch die Schulbildung wird ermöglicht. Projektleiter Innocent Maloba war kürzlich Gast in Österreich und berichtete von seiner Arbeit in den Slums: „Die Slums sind auf der Landkarte grün, es gibt sie offiziell gar nicht. Die Leute dort müssen für alles bezahlen: Miete für ihr Häuschen, für die sanitären Einrichtungen, für Wasser.“ Die Slums sind dicht besiedelt, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Lebensbedingungen durch Gewalt, Drogen und Alkohol besonders für Frauen und Kinder schwierig. Der 27-jährige Maloba leitet das Projekt in den Slums von Nairobi seit mehr als zwei Jahren und hält fest: „Ich sehe die Veränderungen, die durch diese Projekte möglich sind. Das Problem der Armut geht uns alle an und fordert von uns, das Beste zu geben.“
Kleine Geschäfte für Frauen. Unterstützt wird Malobe von Anne Muthoni, die sich für Frauen in Slums einsetzt. 600 Frauen werden bereits betreut, ein Leben in Selbstständigkeit wird damit ermöglicht. „Wir unterstützen die Frauen, dass sie mit kleinen Geschäften und dem Verkauf von Waren ihr eigenes Geld verdienen und damit ihre Familie ernähren können“, berichtet Anne Muthoni, die von ihren positiven Erfahrungen in den Slums erzählt. Dass Hilfe zur Selbsthilfe sinnvoll ist, erlebt sie jeden Tag: „Wenn du eine Person unterstützt, dann hast du einer ganzen Familie geholfen.“Die Projektpartner bedankten sich bei den Spender/innen in Österreich bereits im Voraus für die Unterstützung, die sie durch die Sternsinger/innen erhalten: „Ihre Unterstützung verbessert die Lebenssituation vieler verzweifelter Kinder und Jugendlicher. Sie geben ihnen Hoffnung, Optimismus für eine bessere Zukunft.“