Am Mittwoch vergangener Woche wurden in der osttürkischen Stadt Malatya drei Mitarbeiter des christlichen Verlagshauses „Zirve“ brutal ermordet. Necati Aydin (35), Ugur Yüksel (32) und der aus Deutschland stammende Übersetzer Tilman Geske (45) wurden von vermutlich fünf jugendlichen islamischen Fanatikern an ihre Sessel gefesselt und gefoltert, bevor ihnen die Kehlen durchgeschnitten wurden. Noch am Tatort wurden von der Polizei vier Burschen festgenommen. Der mutmaßliche Anführer Emre G. versuchte aus dem Fenster zu fliehen und verletzte sich dabei schwer. Die Festgenommenen versuchten in Polizeiverhören, die Morde auf ihren Anführer zu schieben. Die Morde lösten in der Türkei zahlreiche Protestaktionen aus, an denen sich auch viele Nichtchristen beteiligten. In der führenden türkischen Zeitung „Hürriyet“ schrieb Chefredakteur Ertugrul Özkök: „Wir haben den mit Messern bewaffneten Fanatikern das Feld überlassen, einige von uns, indem sie aufgehetzt haben, einige mit ihrem Schweigen, einige mit aktiver Unterstützung, einige mit passiver Begriffstützigkeit.“ Evangelische, orthodoxe und katholische Kirchenspitzen haben die Mordtat scharf verurteilt und von der Regierung in Ankara den Schutz der Christen eingefordert.