Für den Süden entwickelt und auch im Norden gebraucht
Georg Hubmer und die Solarluft-Technik der Cona Entwicklungs- und Handelsagentur
Ausgabe: 2007/22, Hubmer, Solarluft, Cona, Süden, Hackschnitzel, Bio
30.05.2007 - Josef Wallner
Cona, die Handelsgesellschaft mit Ländern des Südens, hat sich mit ihren bunten Erstkommunion-Kreuzen aus El Salvador einen Namen gemacht. Weniger bekannt ist Cona als Pionierunternehmen für Solartechnik in der „Dritten Welt“. Nun stoßen die Patente von Cona auch in Österreich auf Interesse.
Am Anfang stand ein Problem: Die Möbel und Schaukelstühle, die Georg Hubmer mit der Cona Entwicklungs- und Handelsgesellschaft mit Sitz in Ried im Traunkreis aus Nicaragua importierte, waren aus feuchtem Holz angefertigt. Nach den Wochen des Transports waren die Produkte oft so verzogen, dass sie kostspielig nachbearbeitet werden mussten. Natürlich wussten die nicaraguanischen Tischler um das Problem, aber ihnen stand kein getrocknetes Holz zur Verfügung. Also begann Hubmer Mitte der neunziger Jahre die erste solare Holztrocknungsanlage zu entwickeln. – Mit Erfolg.
Schwerpunktländer in Mittelamerika. Inzwischen sind in sieben Ländern – hauptsächlich in Mittelamerika – 300 Anlagen in Betrieb. Vom Schnittholz über Ananas und Heilkräutern und Kaffee – 60 verschiedene Produkte werden in Cona-Anlagen getrocknet. „Wir haben einfache, robuste und enorm energieeffiziente Anlagen entwickelt“, erklärt Hubmer. So benötigen die einzige elektrische Energie, die gebraucht wird, die Ventilatoren für den Warmluftstrom.
Trocknen für den Export. Bei einer Ungarlandes in Mexiko bewegt sich dabei der Stromverbrauch bei 25 Watt – in der Größenordnung einer Lampe. Mit diesem beinahe vernachlässigbaren Energieaufwand werden Kaffeebohnen für den Export nach Europa vorbereitet. Hubmer freut sich, dass Cona mit Hilfe der Solarenergie zu einem würdigen Leben für Menschen beitragen kann. aufgrund seiner Erfahrungen fordert er aber nachdrücklich: „Die Entwicklungszusammenarbeit muß weit mehr als bisher auf erneuerbare Energien setzen.“
Veredelung von Biomasse. Von der Cona- Arbeit für die „Dritte Welt“ profitieren nun Kunden in Österreich. „Die Klimaberichte zeigen uns, wie sehr Nord und Süd in der Energiefrage vernetzt sind und wie brisant das Thema bereits geworden ist“, betont Hubmer. Langsatz wächst auch in Österreich das Interesse an solaren Trocknungsanlagen für Heu, Getreide und vor allem für Biomasse. „durch Trocknung von Hackschnitzeln kann der Rohstoff Holz deutlich veredelt, der Heizwert um ein Drittel erhöht werden.“ In der Aufbereitung von Biomasse sieht Hubmer noch ein enormes Wachstumsprotein für erneuerbare Energien. Mit der von Cona entwickelten Solarluft-Technik kann er zum effektiven Einsatz von Biomasse beitragen. Die Cona-Technik hat jetzt Serienreife, erzählt er – zurecht – mit Stolz. Zwei Patente, die dazugehören, unterstreichen das. Aber ebenso wie der technische Erfolg bereitet ihm Freude, zu sehen, dass Entwicklungszusammenarbeit keine Einbahnstraße ist.