Der Weihnachtsfestkreis endet mit dem Fest der Taufe des Herrn, das am Sonntag nach dem Dreikönigstag am 6. Jänner begangen wird. Trotzdem bleibt der Christbaum in manchen Kirchen bis zu Maria Lichtmess stehen.
Ausgabe: 2018/05
31.01.2018 - Josef Wallner
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) hat tief in das liturgische Leben eingriffen. Nicht nur, dass das Latein der Messe so gut wie überall der Muttersprache gewichen ist, in der Folge des Konzils wurde auch das Kirchenjahr neu geordnet. Für den Weihnachtsfestkreis heißt das: Der Beginn mit der Adventzeit ist gleich geblieben, aber seine Dauer deutlich verkürzt. Der Weihnachtsfestkreis endet mit dem Fest der Taufe des Herrn, das am Sonntag nach Erscheinung des Herrn (Dreikönigstag, 6. Jänner) begangen wird. Dann werden Krippe und Christbäume aus der Kirche entfernt. Das hatte sich auch so durchgesetzt. Doch in den letzten Jahren ist eine schleichende Ausweitung des Weihnachtsfestkreises zu bemerken – bis zu Maria Lichtmess am 2. Februar. So lange dauerte bis 1969 der Weihnachtsfestkreis. In gar nicht wenigen Kirchen bleiben wieder bis dahin die Christbäume und die Krippe stehen. Warum es zu dieser Rückwärts-Bewegung gekommen ist, dafür gibt es eigentlich keine Erklärung. Man hat den Eindruck: Die Leute wollen es einfach so, den Glanz von Weihnachten noch ein paar Wochen in den Alltag retten. Österreichs auflagenstärkste Tageszeitung hat gerade eine sehr interessante Doppelseite über das Fest Maria Lichtmess präsentiert, gleichzeitig das Fest als Ende der Weihnachtszeit bezeichnet. Durch die Neuordnung des Kirchenjahrs kann es zumindest zu keiner Überschneidung von Vorfastenzeit und Weihnachtszeit mehr kommen. Die Vorfastenzeit würde heuer am 28. Jänner – drei Wochen vor der Fastenzeit – beginnen, gleichzeitig wäre noch Weihnachtszeit. Doch die Vorfastenzeit ist abgeschafft, eine Überlappung wäre mehr als widersinnig.