Für Sie gelesen: Was bedeutet es, "evangelikal" zu sein? Dieses Buch geht dem Thema auf den Grund.
Ausgabe: 2018/06
06.02.2018
- Elisabeth Leitner
Sie kennen Menschen, die mit „Jesus liebt dich“-Botschaften durch die Straßen ziehen? Sie brennen für die Botschaft Jesu und wollen auch andere begeistern? Nicht immer ist klar, welche Zugehörigkeit diese Gläubigen haben. Ob katholisch, evangelisch, freikirchlich oder evangelikal, die Unterscheidungen und Trennlinien verschwimmen oft. Beobachter gehen davon aus, dass es sich etwa beim „Evangelikalismus“ um die weltweit zweitgrößte christliche Konfession nach dem römischen Katholizismus handelt. Was aber bedeutet, „evangelikal“ zu sein? Ist damit nur gemeint, am Evangelium orientiert zu sein, sich als christlicher Fundamentalist zu verstehen oder sind das Mitglieder einer Freikirche? – Das Handbuch „Evangelikalismus“ versucht den Begriff zu erklären und einzuordnen. Es zeigt sich, dass genau das schwierig ist und in Europa andere Strömungen und Gemeinschaften damit gemeint sind als in den USA. Spannend und auch irritierend, wie in evangelikalen Kreisen Glaube und Alltag, Religion und Arbeitswelt mit Aktionen wie „Athletes for Christ“, Fackelläufen und Jesusmärschen verknüpft sind. Das Handbuch bemüht sich, dem Thema Evangelikalismus in seiner historischen Tiefe, globalen Ausbreitung und sozialen Vielfalt gerecht zu werden, und bietet interessante Aspekte der Religionsgeschichte weltweit.
Handbuch Evangelikalismus, Frederik Elwert, Martin Radermacher, Jens Schlamelcher (Hg.), transcript Religionswissenschaft 2017, € 39,99.