
Megatrends wie der demografische Wandel, die digitale Transformation oder die Individualisierung wirken in alle Lebensbereiche hinein. Sie seien die großen Treiber der Veränderung, und so veränderten sie auch die Arbeitswelt in unterschiedlichen Dimensionen, sagt Johann Lefenda. „Arbeit wird anders zwischen den Geschlechtern aufgeteilt, die Erwerbsbiografien verändern sich und werden vielfältiger. Die Arbeit als Identitäts- und Sinnstiftung tritt tendenziell zurück gegenüber anderen Faktoren.“
Lefenda ist Leiter der Abteilung Trends und Innovation im Land OÖ, welche auch die OÖ. Zukunftsakademie umfasst. Der Experte wird beim 20. Forum mensch & arbeit, das am 15. November beim Treffpunkt mensch & arbeit Wels stattfinden wird, ein Impulsreferat halten. Bei dem zweimal jährlich stattfindenden Forum treffen sich Ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter:innen der KAB OÖ und der Betriebsseelsorge, um sich über Aspekte der Arbeit auszutauschen und Aktionen voranzutreiben, die einen Beitrag in Richtung „gute Arbeit“ leisten.
Arbeit werde nicht mehr nur materiell definiert, sondern auch als Erlebnis-, Beziehungs- und Resonanzwohlstand, sagt Lefenda. „Arbeitswelten verändern sich laufend, neue Jobs entstehen und andere fallen weg. Es entstehen neue Bedürfnisse und Angebote in einer sich wandelnden Gesellschaft, wobei die Transformation ein laufender Prozess ist.“
„Für uns als KAB passiert sinnvolle Arbeit, wenn nicht die Wirtschaft, sondern der Mensch im Zentrum der Arbeitswelt steht“, sagt Christian Leonfellner, Vorsitzender der KAB OÖ. Arbeit solle menschenwürdig sein, das heißt fair bezahlt und nicht krank machen.
„Wir sehen in sinnvoller Arbeit nicht nur Erwerbsarbeit, sondern auch unbezahlte Arbeit. Für uns ist sinnvolle Arbeit menschenwürdig, gerecht, gemeinschaftsfördernd und eingebettet in eine christliche Ethik“, betont der Vorsitzende. Sowohl der oder die Einzelne als auch Unternehmen können dazu beitragen, das die Arbeit als sinnvoll empfunden wird. „Unternehmen sollten Rahmenbedingungen schaffen, die individuelle Motivation als auch ein gesellschaftliches Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit ermöglichen. Die Bereitschaft, sich weiterzubilden, liegt in der Verantwortung jeder Person“, sagt Leonfellner.
Jeder Mensch habe unterschiedliche Vorstellungen davon, was sinnvolle Arbeit bedeute, sei es Kreativität, Sicherheit, sozialer Beitrag, finanzielle Absicherung oder persönliche Weiterentwicklung. Dennoch denke er, dass ein Zusammenspiel zwischen individueller Verantwortung und struktureller Unterstützung notwendig sei, damit Menschen Sinn in ihrer Arbeit finden können. Er glaube, dass Geld, sofern ein gutes Leben möglich sei, nicht den entscheidenden Faktor darstelle.
20. Forum mensch & arbeit, „Sinn der Arbeit“,
15. 11., 9:30–17 Uhr, Treffpunkt mensch & arbeit Wels, Carl-Blum-Straße 3, 4600 Wels, anschl. 40-Jahr-Feier TMA Wels

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