
Michael Rosenberger strich im Gespräch die enge Verbundenheit von Mensch und Tier hervor. Das würde bereits die Bibel beschreiben, etwa das erste Kapitel des Buches Genesis: „Mensch und Tier haben denselben Lebensraum, über sie wird der gleiche Vermehrungssegen gesprochen, sie haben das gleiche Nahrungsangebot“, erklärte Rosenberger.
In den Schöpfungserzählungen seien Tiere und Menschen deshalb als nahezu gleichwertige Geschöpfe dargestellt. Der Mensch habe zwar eine besondere Stellung, diese zeige sich jedoch nicht in Herrschaft, sondern in der Verantwortung, wie ein guter König für die Tiere zu sorgen und ihnen gerecht zu werden. Deshalb habe Tierschutz in der Bibel einen hohen Stellenwert. Daraus folge, dass Tiere nicht bloß genutzt werden dürfen; vielmehr müsse der Mensch bereit sein, seinen Wohlstand mit ihnen zu teilen. Die Bedingungen der Massentierhaltung widersprächen eindeutig diesem göttlichen Auftrag. Zwar könne ein generelles Verbot der Tötung von Tieren nicht argumentiert werden, doch stelle der heutige Fleischkonsum eine ernste Anfrage an unseren Lebensstil dar. „Die Mengen Fleisch, die wir essen, können wir nicht auf tiergerechte Weise erzeugen.“ Gleichzeitig kritisierte er die gespaltene Haltung der Gesellschaft zwischen übertriebener Tierliebe und industrialisierter Massentötung. Auf die Frage, ob Tiere in den Himmel kommen, hatte der Moraltheologe eine eindeutige Antwort: „Selbstverständlich. Man braucht nur auf das achte Kapitel im Römerbrief schauen. Die ganze Schöpfung – und da gehören die Tiere dazu – ist zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes berufen.“

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