Die Gmundner Pfarrgemeinderätin Christa Henter setzt sich besonders für die Ärmsten der Armen in Bolivien ein. „Die Menschen spüren, dass es in Europa Leute gibt, denen sie nicht egal sind“, sagt sie.
Die Inflationsrate liegt in Bolivien momentan über 10 Prozent. Der Brotpreis hat sich innerhalb von wenigen Monaten verdoppelt. „Wieder einmal trifft es die Ärmsten der Armen besonders hart“, sagt Christa Henter. Bei den Auswirkungen der globalen Finanzkrise denkt sie weniger an ihre eigene Geldtasche als vielmehr an die Situation ihrer Patenfamilie in Bolivien. Erst im letzten Sommer hat die Gmundnerin Elena und ihren fünf Kindern direkt unter die Arme gegriffen. „Wir haben gemeinsam ein Haus aufgebaut“, erzählt sie. Insgesamt sechs Wochen lang half die Hauptschullehrerin als Volontärin beim Projekt Famundi (Solidaritätspreis 2006) im bolivianischen Santa Cruz mit. Besonders in Erinnerung ist ihr „der große Lebensmut der Menschen, die fast nichts haben“. Für 50 Familien bedeutet Famundi einen Ausweg aus der großen Not. Viel getan wird in der Gewaltprävention und in der Ausbildung der Kinder. Seit letztem Frühjahr hat Famundi etwa einen eigenen Kindergarten. Erfreulich ist, dass insgesamt heuer 17 Leute aus den Famundi-Familien eine Fixanstellung im Projekt bekommen konnten. Das Abschiednehmen ist Christa Henter im Sommer nicht leicht gefallen. Dennoch: „Die Menschen wissen, dass es in Europa Leute gibt, denen sie nicht egal sind.“ Dafür sorgt auch das Engagement von Henters Schüler/innen, die auf Weihnachtsmärkten Kunsthandwerk aus Santa Cruz verkaufen. Henter: „Ein Zeichen gelebter Solidarität.“