Seit ein paar Wochen bin ich so viel an der frischen Luft, wie noch kaum zuvor. Täglich. Auch wenn es schon lange finster ist und es den Schneeregen waagrecht gegen mein Gesicht peitscht, bin ich gerne draußen. Der Grund: Mein sechs Wochen alter Sohn ist sehr arm, weil er so schlimm vom Bauchweh geplagt ist. Wenn wieder Mal gar nichts mehr zu helfen scheint, gehen meine Frau und ich mit ihm spazieren. An der frischen Luft geht es ihm gleich viel besser. Und geht’s dem Baby gut, geht’s den Eltern gut, oder so. Nur, dass ich meinen Sohn irgendwie auch beneide, weil er friedlich schlummert, während Kinderwagen schieben und schlafen dafür eher schlecht zusammenpassen. Probiert habe ich deswegen letztes Mal auch, einen Teil des Weges mit dem Bus zurückzulegen. Fast hätte ich dann meine Haltestelle verpasst, so müde war ich. Ich drück also schnell den Halteknopf, nehme den Kinderwagen und sehe zum ersten Mal, wie schwierig es ist, mit dem ganzen Zeug wieder aus dem Bus rauszukommen. Die Schwelle vom Bus zum Gehsteig bin ich dann irgendwie hinuntergestolpert und hab mir dabei meinen Fuß ein bisschen verstaucht. Ängstlich schaue ich, ob es meinem Sohn noch gut geht. Der aber lächelt friedlich im Schlaf. Hauptsache. Den Bus werde ich auch das nächste Mal nehmen.