Konsequent und emsig sind Kleinbauernfamilien der Diözese Jinja im Südosten des afrikanischen Landes Uganda dabei, ihr Leben zu verbessern und auf eigenen Füßen zu stehen – trotz Armut und Nahrungsmittelknappheit. Hilfe bekommen sie von der Entwicklungskommission JIDDECO, einem Projektpartner der Dreikönigsaktion.
Fleißig bestellen die Bauern ihr Feld. Die Arbeit erfolgt mit dem Handpflug, der von zwei Ochsen gezogen wird. Das Pflügen ist mühsam und erfordert viel Kraft. Angebaut werden Gemüsesorten wie Kohl, Hirse oder Süßwasserkartoffeln, aber auch Tomaten, Bohnen, Kochbananen und Früchte wie Ananas und Orangen. Die Ernteerträge einiger Kleinbauernfamilien im Dorf Bwidhabwangu in der Diözese Jinja südöstlich Ugandas sind gut. Doch das war nicht immer so.
Knappe Nahrungsmittel. Korruption und Misswirtschaft, die Diktatur bis in die Mitte der 80er Jahre, der seit über 20 Jahren andauernde Bürgerkrieg im Norden des Landes und nicht zuletzt Umweltzerstörung und Nahrungsmittelknappheit haben Uganda zu einem der ärmsten Länder der Welt gemacht. 30 Prozent der Bevölkerung müssen mit 70 Cent pro Tag auskommen; 90 Prozent der Armen leben am Land, 80 Prozent davon sind in der Landwirtschaft hauptsächlich für den eigenen Bedarf tätig. So auch die Einwohner des Dorfes Bwidhabwangu. Das Saatgut der Bauern ist knapp und minderwertig, die Pflanzen oft von Krankheiten befallen. Das bedeutet, der Ernteertrag ist niedrig, die Menschen haben zu wenig zu essen und ihre Gesundheit ist gefährdet. Der Mangel an sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung erhöhen zusätzlich das Krankheitsrisiko.
Kleine Schritte. Ein Kreislauf, der nur schwer durch-brochen werden kann. Margret Kafuko und ihr Mann David haben es dennoch geschafft. Sie sind zwei von insgesamt 54.000 Menschen, die im Programm der Entwicklungskommission der Diözese Jinja (JIDDECO, ein Projektpartner der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar), die seit 1987 besteht, involviert sind. Ziel ist, das Überleben der Kleinbauernfamilien langfristig zu sichern. Begonnen wird in kleinen Schritten. „In Kursen vermitteln wir den Menschen, wie sie Getreide und Gemüse nachhaltig anbauen, damit sie sich selber ernähren können. Verwendet wird hochwertiges Saatgut. Weiters werden die Bauern darin geschult, Regenwasser effizient zu nutzen und es gibt Tipps für die Viehzucht“, sagt Tom Deyongera, Trainer bei JIDDECO. „In weiteren Schritten lernen die Leute, wie sie höhere Erträge erwirtschaften und ihre Produkte auch vermarkten können“, so Paul Bateeze, Leiter von JIDDECO. Doch nicht nur die Verbesserung der Ernährung ist Teil des Programms, sondern u. a. auch die Förderung der Gesundheit. „Wir helfen, die hygienischen Bedingungen in den Dörfern zu erhöhen, Toiletten zu bauen, Brunnen für sauberes Trinkwasser anzulegen und bieten Informationen über HIV-Aids. Wir zeigen auf, dass es wichtig ist, sich die Hände zu waschen, das Haus sauber zu halten, eigene Bereiche für die Tiere zu schaffen, Moskitonetze zu verwenden und so der Gefahr einer Malaria- oder Choleraerkrankung entgegenzuwirken“, erklärt Bateeze.
Wissen weitergeben. Margret und David Kafuko sind 1997 als Farmer in das Programm eingestiegen. Mittlerweile sind sie Trainer und geben anderen Dorfbewohnern weiter, was sie gelernt haben. Gab es früher in vielen Familien nur eine Mahlzeit pro Tag, so hat sich das auf drei Mahlzeiten täglich erhöht. Zusätzlich verkauft Margret mit anderen Frauen des Dorfes einmal in der Woche „Matooke“, das ist ein Brei aus Kochbananen. So konnte die Einkommenssituation verbessert werden. Generell ist die Förderung von Frauen ein wichtiges Element des Programms bei JIDDECO. Denn sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherheit und zum sozialen Leben.
Hilfe unter einem guten Stern
Sternsingeraktion 2009
Rund um das Dreikönigsfest ziehen 85.000 Sternsinger/innen der Dreikönigsaktion (DKA), dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, durch Österreich und sammeln Spenden für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika, die unter Armut, Unrecht und Ausbeutung leiden. Jährlich werden mit diesen Spendengeldern mehr als 500 Hilfsprojekte unterstützt und damit ins-gesamt rund eine Million Menschen erreicht. Im Vorjahr haben die Sternsinger/innen 13,4 Millionen Euro gesammelt. Seit dem Beginn der Sternsingeraktion 1955 wurden insgesamt 270 Millionen Euro ersungen.
Projekte in Uganda
Ein Teil der Spenden der Sternsingeraktion 2009 geht nach Uganda. Unterstützt werden vor allem zwei Projekte. Zum einen das Straßenkinderprojekt „Kids In Need“ in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Die Projektpartner/innen der DKA kümmern sich dort u. a. darum, dass die Straßenkinder einen Platz zum Wohnen haben, regelmäßig etwas zu essen bekommen, medizinisch betreut werden und sie die Schule besuchen können. Beim zweiten Projekt „Unser täglich Brot“ (siehe Reportage) werden Bauernfamilien in der Diözese Jinja gefördert.