„Der Brunnen der Liebe ist Gott.“ Das steht auf einem Gedenkstein für frühverstorbene Kinder zu lesen, der kürzlich auf dem Friedhof in Puchkirchen neu errichtet wurde. Ebenfalls einen Gedenkort für Tot- und Fehlgeburten gibt es seit Anfang Juli in Braunau.
Auf Initiative betroffener Familien hat die Pfarre Puchkirchen einen Gedenkort für frühverstorbene Kinder geschaffen. Ein sichtbares Zeichen wurde so gesetzt, dass diese Kinder nicht vergessen werden. Bereits in den ersten Wochen nach Einweihung des Gedenkortes zeugt der rege Besuch von der Notwendigkeit, sich einem oftmals tabuisierten Thema zu öffnen. „Es sind mehr davon betroffen als man denkt.“, erzählt Pfarrassistent Mag. Johannes Frank. Oft wisse eben nur der engste Familienkreis vom frühen Tod eines Kindes. Auch Familien, bei denen der Tod des Kindes sehr lange zurückliegt, nutzen gerne den neuen Gedenkort. Gerade für diese Gruppe ist es besonders wichtig, einen Raum für die eigene Trauer zu haben. Noch vor 20 Jahren gab es bei frühverstorbenen Kindern keine Begräbnisse. „Trauer ist ein Ausdruck von Liebe und braucht einen Ort“, betont Frank.
Gedenkort in Braunau. Auch das Krankenhaus St. Josef Braunau hat einen neuen Gedenkort für Tot- und Fehlgeburten am Braunauer Stadtfriedhof. Die Bestattung findet halbjährlich mit einer Gedenkfeier statt. Alle nichtbestattungspflichtigen Kinder nach Fehl- und Totgeburten unter 500 Gramm werden unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit dort beerdigt. Das neue Kindergrab ist ein sehr persönlicher Ort und wichtig für eine gute Trauerbewältigung, betonen die Betreiber des Ordenspitals.