Immer mehr weibliche Angehörige der deutschen Bundeswehr verweigern nach Informationen des Erzbischöflichen Ordinariats München den Kriegsdienst. Wie Hans Rehm von der katholischen Zivildienstseelsorge berichtete, hänge die Gewissensentscheidung mit dem Militäreinsatz in Afghanistan zusammen. Betroffen seien vor allem Frauen, die sich auf Zeit bei der Bundeswehr verpflichtet haben, etwa um dort eine Ausbildung zu machen. Problematisch werde es, wenn sich nach einigen Monaten oder Jahren im Dienst ihre Einstellung zum Arbeitgeber ändere. Dann könnten sie sich kaum aus den Arbeitsverträgen befreien. Laut Rehm sind oft Gespräche mit Kameraden, die aus Afghanistan zurückkehren, verantwortlich für den Sinneswandel bei den jungen Frauen: „Dadurch wird ihnen bewusst, was es wirklich bedeutet, für die Bundeswehr zu arbeiten.“ Er erfahre von solchen Fällen oft durch Militärseelsorger. Rehm erklärte, er sehe seine Aufgabe nicht darin, die Frauen zum Ausscheiden aus der Bundeswehr zu bewegen, sondern zu einer Entscheidung zu kommen, die für sie richtig sei. Im Falle einer Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen biete die Zivildienstseelsorge Unterstützung. Soldatinnen hätten in der Bundeswehr oft mit Benachteiligungen zu kämpfen, sobald sie den Antrag gestellt hätten. Ihre Entscheidung müssten sie mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bezahlen.