M.u.T., die Rieder Plattform Menschlichkeit und Toleranz, hat am 10. Juni mit der Stadtgemeinde Ried und weiteren Mitveranstaltern zur Gedenkfeier für drei von Nationalsozialisten ermordete Frauen eingeladen.
Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer unterstrich mit ihrer Teilnahme, wie sehr sie das Rieder Engagement schätzt: Im November 2010 schon haben die Rieder Gemeindeverantwortlichen beschlossen, drei Straßen nach NS-Opfern zu benennen. (Die KirchenZeitung berichtete.) Der Historiker Gerhard Botz hat dies als „Bruch eines Schweigekartells“ bezeichnet. Nicht schweigen ist die Absicht vermehrter Initiativen wie eben M.u.T. Drei Rieder Opfern – Ernestine Grüner, die mit ihrer dreijährigen Tochter Judis ermordet wurde, der Redemptoristin Martha Krampitz (Sr. Aloisia S.M.) und Charlotte Taitl, Cousine von Ernestine Grüner – ist nun eine öffentliche Erinnerung gesichert. Die Feier in der Landesmusikschule Ried wurde durch ein ökumenisch-interreligiös gesprochenes Kaddisch-Gebet, ein jüdisches Trauergebet, abgeschlossen. Zum Festakt gab es eine Ausstellung über die drei Frauen und eine Kunstinstallation von Michaela Hartnack-Dachauer, die das Schicksal von „verschütteten Kindern“ zeigt. – Ein Gedenken an die dreijährige Judis, die wenige Tage vor ihrer Mutter Ernestine im KZ Auschwitz umgebracht worden ist.