Der unwürdige Zirkus rund um den Korruptionsausschuss hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ein Gastkommentar von Bert Brandstetter, Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich.
Frank Stronach ist der beste Beweis. Wie sonst könnte ein clownesk wirkender Cowboy in einem Land wie Österreich plötzlich ernsthafte Chancen zugesprochen bekommen. Selbst seine kauderwelsch-artig vorgetragenen Phrasen schrecken nicht ab, weil immer wieder Vokabel wie Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Sauberkeit vorkommen. Vielen Landsleuten scheint das zu genügen. Eine andere Politik, das ist es, was sie zu wollen scheinen, vor allem offenbar andere Politiker. Ja, Österreichs Volksvertreter haben sich ins Out manövriert. Nicht alle, das sei ihnen ehrlicherweise zugestanden. Aber die Manövrierer stehen und standen im Licht der Medien. Die anderen müssen damit leben, mit denen in einen Topf geworfen zu werden. Der unwürdige Zirkus rund um den Korruptionsausschuss hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Das ganze Land konnte via Medien fußfrei zuschauen, wie hochkarätige Politiker und Manager den Parlamentarismus straflos an der Nase herumgeführt haben. Alles geht, wenn man nur frech genug ist, das ist die Botschaft an die Wählerschaft. Bis zum Wahltag wird das meiste davon vergessen sein, so die Hoffnung (genauso auch bei den himmelschreienden Vorgängen in Kärnten). Ja, die Demokratie wird durch derartiges Verhalten massiv geschädigt. Sie macht sich zum Gespött von Jung und Alt. Wohin das führen kann? Siehe oben: Figuren à la Stronach werden nach oben gespült.