„Das ist der Dienst von Kolping an der Kirche: mitzuwirken, dass die Kirche am Boden und bei den Menschen bleibt“, sagt Gerald Gump. Der Bundespräses von Kolping Österreich und Pfarrer von Schwechat hielt die Festansprache bei der Feier „160 Jahre Kolping in Linz“.
Kolping Linz hat als Wohnadresse einen hervorragenden Namen, nicht weil man dort in Luxus schwelgt, sondern weil man sich um Gemeinschaft und Miteinander bemüht: im Wohnheim für 140 junge Menschen in der Gesellenhausstraße, im Internat „Kolping Olympia“ für 40 Schüler/innen, im „Haus Don Bosco“ für 160 Schüler/innen und Lehrlinge, in Seniorenwohnungen und auch im 100-Betten-Hotel Kolping. „Kolping hat in der Gesellschaft eine große Aufgabe“, betonte Bundespräses Gerald Gump beim Festakt am 4. Dezember 2012 im Kolpinghaus Linz: Die Krise der Gesellschaft verlangt nach Antworten, Kolping kann hier seinen Beitrag leisten, indem es Menschen Heimat gibt. Da Kolping an der Schnittstelle von Gesellschaft und Kirche tätig ist, kann und sollte die Kirche von den Erfahrungen der Kolpingfamilie profitieren, erklärt der Bundespräses: „Kolping zeigt uns, dass der Glaube mit dem Leben zu tun hat. Es geht um eine geerdete Spiritualität.“ Die Kirche darf sich nicht abschotten und zu einem Grüpplein Getreuer werden, sondern muss am Leben der Menschen dranbleiben. Gump erhielt für seine Ausführungen kräftigen Beifall. Über die Grenzen schauen. Die Österreich-Präsidentin Christine Leopold ging in ihrem Grußwort auf den Grundauftrag von Kolping, Heimat zu geben, ein und rief die Linzer Kolpingfamilie auf: „Habt Mut, auch Menschen Heimat zu geben, die von weit her kommen, von anderen Ländern und Kulturen, wie zum Beispiel Asylanten aus Tschetschenien.“
Geplante Erweiterung. Vor zwei Jahren bereits konnte Kolping Linz die an ihr Gebäude in der Gesellenhausstraße angrenzenden Richter-Häuser kaufen. In den Häusern der Schuhfabrikanten-Familie soll ein Wohnprojekt für ältere Menschen entstehen.