Was Oberösterreich Erzherzog Maximilian Joseph verdankt
Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este ist als Erbauer der „Maximilianstürme“ von Linz bekannt. Seine wirkliche Bedeutung liegt aber in der Förderung der Ordensgemeinschaften – auch auf dem Gebiet der Diözese Linz. Zu seinem 150. Todestag wird eine Pontifikalmesse in Altmünster gefeiert, wo er begraben ist.
Ausgabe: 2013/16 Erzherzog Maximilian Joseph, Dr. Ewald Volgger, Ordensmann, Der Deutsche Orden, OT
17.04.2013
- Josef Wallner
Maximilian Joseph, Enkel Kaiserin Maria Theresias, wurde 1782 in Mailand geboren. Aufgrund der Napoleonischen Kriege kam er nach Wiener Neustadt, absolvierte die Militärakademie und machte im kaiserlichen Heer Karriere. Der Erzherzog, der auch in Architektur ausgebildet war, entwarf Befestigungssysteme für das gesamte Reich. In Linz erprobte er mit dem Bau von 32 Türmen, von denen einige noch erhalten sind, seine Ideen.
Erzherzog und Ordensmann
Doch nicht das Militärische, sondern sein Einsatz für Glaube und Kirche machen Maximilian Joseph zu einer herausragenden Persönlichkeit. 1801 nahm ihn sein Onkel Franz, Kölner Kurfürst sowie Hoch- und Deutschmeister, in den Deutschen Orden auf und setzte ihn als Erben ein. Mit einem Schlag war Maximilian Joseph der reichste Habsburger seiner Zeit. Als Ordensmann lebte der Erzherzog aber selbst sehr einfach, sein Vermögen verwendete er, um Ordensgemeinschaften zu fördern, die allesamt im 19. Jahrhundert einen enormen Aufbruch erlebten. Es ist schier unvorstellbar, wie viele Häuser er unterstützt und wie viele Projekte er initiiert hat. Mit Blick auf Oberösterreich sind die Barmherzigen Schwestern zu nennen. Der Erzherzog ermöglichte den Bau des Krankenhauses in Linz. Den Jesuiten übergab er einen Befestigungsturm und die Maximilianskirche am Freinberg, sodass sie dort ein Kolleg eröffnen konnten, aus dem das heutige Aloisianum hervorgegangen ist. Den Redemptoristen vermachte er das Schloss Puchheim. Es wurde ein Seelsorge- und Wallfahrtszentrum. Da ihm die Schulbildung von Mädchen ein großes Anliegen war, unterstützte er auch die Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Nachdem er 1835 zum Hoch- und Deutschmeister – zum Oberen des Deutschen Ordens – gewählt wurde, widmete er sich mit ganzer Kraft der Erneuerung des Ordens. Er belebte den Schwesternzweig und stiftete viele Häuser, vor allem in Südtirol und Schlesien, wo die Masse der Bevölkerung im Elend lebte. Maximilian Joseph hat den Orden in einen neuen Aufbruch geführt und ihm eine Gestalt gegeben, die ihn bis heute prägt.
Geschätzt im Salzkammergut. Als Wohnort diente Erzherzog Maximilian Joseph seit 1835 die Herrschaft Ebenzweier in Altmünster. Dass zu seinem Begräbnis im Juni 1863 mehr als zehntausend Menschen kamen, zeigt, wie sehr sein soziales Wirken, seine Freigebigkeit und Hilfsbereitschaft im Salzkammergut geschätzt wurden. Bis heute zieren am Friedhof von Altmünster lediglich ein Kreuz und eine einfache Steinplatte seine Grabstätte, so wie er das gewünscht hatte. Feier in Altmünster am 21. April 2013: um 10 Uhr Pontifikalmesse mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens Dr. Bruno Platter, 11.15: Uhr Zug zum Friedhof mit Totengedenken an der Gruft des Hochmeisters Erzherzog Maximilian Joseph, anschließend Zug zum Schloss Ebenzweier mit Festvortrag von MMag. P. Frank Bayard OT.
Der Deutsche Orden
Der Deutsche Orden (OT) mit Sitz in Wien hat etwa 1100 Mitglieder, darunter 100 Priester und 200 Ordensschwestern, dazu kommen 700 Familiaren als weltliche Fördermitglieder. Der Deutsche Orden entstand 1190 in der Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gingen die Besitzungen des Ordens und das Amt des Hoch- und Deutschmeisters erblich an das Haus Habsburg über. Seit 1923 ist der Deutsche Orden im eigentlichen Sinn kein Ritterorden mehr, sondern eine Ordensgemeinschaft in priesterlicher Leitung. Der Deutsche Orden umfasst neun Provinzen.