Dr. Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
„Wir bemühen uns jeden Tag zum Frieden beizutragen und unser Kreuz zu tragen“, fasste Bischof Felix Shabi das Leben seiner kleinen Gemeinde zusammen. Der Bischof der mit Rom unierten chaldäischen Kirche leitet die Diözese Zakho im Nordirak, an der Grenze zur Türkei gelegen.
Allein die extreme Minderheitensituation stellt eine Herausforderung für den Alltag als Christen dar. Die Bischofsstadt Zakho zählt an die 200.000 Einwohner, davon sind 2.000 Christen – verteilt auf vier Pfarren. In der gesamten Diözese wohnen in insgesamt 20 Pfarren rund 1.500 chaldäische Familien, in Summe 6.000 bis 8.000 Christen, die von zehn Priestern betreut werden. Ob man ein Grundstück für einen Friedhof oder sonst eine Genehmigung braucht – alles zieht sich endlos hin und erfordert Kraft und Ausdauer, erzählt der Bischof.
Auch wirtschaftlich ist die Lage angespannt, zumal Christen eine Reihe von Berufen nicht ausüben können. Denn alles, was mit Lebensmitteln zu tun hat, findet bei der großen Mehrheit der Muslime keine Akzeptanz. Und trotz allem wird der Bischof nicht müde – mit Unterstützung von Hilfsorganisationen wie der ICO –, für seine Pfarren Treffpunkte zu errichten und eine wirtschaftliche Basis zu schaffen.
Der Filmemacher Andreas Gruber aus Wels zeigte bei der ICO-Tagung seine Impressionen von einer Reise durch den Nordirak, die er mit einem ICO-Team unternommen hatte. Er betonte, dass ihn das Bemühen der Christen, sichtbar zu sein, beeindruckt hat. Darum hat er bewusst ein beleuchtetes Kreuz, wie es in vielen Dörfern zu sehen ist, an den Schluss seines Beitrags gesetzt. Ihm gefällt das Zeichen, das die Christen damit setzen: „Wir sind da.“
Dr. Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
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