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Unter den 45 Präsidenten in der Geschichte der unabhängigen USA war nur ein Katholik, nämlich John F. Kennedy. Mit Joe Biden wird am 20. Jänner 2021 der zweite Katholik als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, bis dahin bleibt Donald Trump im Amt. Dieser gestand seine Niederlage nicht ein und will gerichtlich gegen das Wahlergebnis vorgehen. Der Jurist und Langzeitpolitiker Joe Biden stammt aus einer irisch-amerikanischen Familie. Sein fester Glaube, über den er frei und offen spricht, half ihm, Schicksalsschläge zu bewältigen: Seine erste Frau, mit der er drei Kinder hatte, starb gemeinsam mit der eineinhalbjährigen Tochter bei einem Autounfall. Die noch kleinen Söhne überlebten den Unfall, doch der älteste verstarb 2015 an Hirntumor.
Dass sein Glaube politische Auswirkungen hat, zeigte sich wieder in Bidens Siegesrede nach der Präsidentenwahl. Es gebe für alles eine Zeit, zitierte er aus der Bibel. „Dies ist die Zeit zum Heilen.“ Der regelmäßige Kirchgänger beruft sich immer wieder auf Papst Johannes XXIII., Papst Franziskus und die Katholische Soziallehre. Konservative Katholiken verübeln Biden seine Haltung zur Abtreibung, die er persönlich ablehnt, aber rechtlich nicht strafbar machen will. Ungeachtet dessen gratulierten ihm die US-Bischöfe bereits zur Wahl, ebenso wie der ersten Vizepräsidentin der amerikanischen Geschichte, der 56-jährigen Tochter einer Einwandererfamilie aus der Karibik und aus Indien, Kamala Harris.
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