KOMMENTAR_
Wetterfühlig“ sagt man, wären diese Leute. Angenehm ist es nicht. Weh tut es eher.
Es gibt nicht nur die körperliche Empfindsamkeit, die den Schnee schon spürt, bevor er fällt. Es gibt auch die Wetterfühligkeit, die in der Seele nagt. Eine Unruhe, die im Inneren wächst. Ein Ahnen von etwas, das kommen will. Es raubt den Schlaf der Zufriedenheit.
Der Advent ist eine Zeit, in der diese innere Wetterfühligkeit besonders zu spüren ist. Die Unruhe lässt sich nicht unter der Decke der Gemütlichkeit verhüllen, auch nicht mit Klängen heimeliger Melodien aus der Seele treiben.
Am Kern des Lebens rührt und nagt sie: Wer bist du, Mensch? Wem folgst du? Was willst du? Es ist das Spüren der Wehen, die mit der Ankunft Jesu verbunden sind. Die Grammatik des Lebens ändert sich, Lebensziele werden infrage gestellt. Selig nicht die Reichen und Erfolg-Reichen, sondern die Armen. Geben wichtiger als Nehmen. Rechnungen werden durchrüttelt. Du verlierst, wenn du zu gewinnen suchst – sogar das Leben.
Der Advent lässt schon ahnen: Es zieht etwas herauf. Was ist mir, wenn ich dem menschgewordenen Gott folgen will? Der Ruf aus der Wüste ist zu hören: Er kommt.
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