KOMMENTAR_
Endlich wieder Adventmärkte wie früher, auch bei uns auf dem Land. Und nicht nur Märkte, sondern auch Konzerte, Adventspaziergänge, Krampusläufe. Gut, auf letztere könnte ich verzichten, da wirkt das Kindheitstrauma noch zu sehr nach. Tröstlich ist festzustellen, dass das Alter bei der Angst vor Krampussen und Perchten keine Rolle spielt. Sobald sich die behörnten Maskenträger mit dem typischen Schellenklang ankündigen, verschwinden viele Menschen auf wundersame Weise.
Besonders aufgefallen ist mir beim Adventmarkt letztes Wochenende ein Percht in Kindergröße, der vor dem Erscheinen der „ausgewachsenen“ Perchten noch fröhlich sein Unwesen trieb, dann partout nicht mehr aufzufinden war und erst dann wieder kam, als die Großen schon wieder weg waren.
Auch einige Erwachsene mussten plötzlich nach Hause oder anderswo etwas dringend erledigen. Sie wissen, dass hinter den Masken nur Menschen stecken, doch der Angst ist das egal.
Ich selbst widerstand dem Drang, mich hinter einem Glühweinstand zu verstecken. Der Lohn war ein recht schmerzhafter Peitschenhieb auf den Oberschenkel. Ob das sein muss, frage ich mich. Traditionen sind ja schön und gut, aber bitte ohne Gewalt.
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DENK_WÜRDIG
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