KOMMENTAR_
Verwende nichts, was aus Plastik ist. Iss kein Fleisch – oder nur wenig davon. Vermeide Zucker und Fett. Ziehe nichts an, was in Fernost genäht worden ist. Heize ja nicht mit Öl. Fahre nicht oder nur wenn unbedingt nötig mit dem Auto. Für Gesundheit und eine „bessere Welt“ gibt es viele Ratschläge. Verbotsschilder vor allem. „Schluss mit lustig!“ scheint die Devise der neuen Lebensweisen zu lauten. Verzichten also, und zwar auf alles, was gut schmeckt, bequem ist und sich angenehm anfühlt. Doch mit Verbotsregeln und Gefahrenhinweisen allein wird man auf dem Weg in die „bessere Welt“ schnell ermüden. Ein Blick in die Bibel tut gut: Eine Verheißung steht am Anfang. Etwas Wunderbares, Lebens- und Lohnenswertes wird vor Augen gestellt: Es ist das Versprechen des „Gelobten Landes“. Dorthin soll Moses das Volk führen. Eine Sehnsucht weckt er in den Herzen. Weniger, was ver-boten ist, als das, was ge-boten ist, stellt er vor Augen. Mehr spricht er vom Ziel als von den Gefahren. So stärkt er den Willen, so nährt er die Hoffnung. So lohnen sich Mühen. Dafür riskieren sie den Weg durch die Wüste. Der Weg wird gelingen, wenn Menschen sich mehr von dem leiten lassen, was sie erträumen als was sie befürchten, mehr davon, was möglich ist, als was man vermeiden muss. Mehr auf die Wege als auf die Gräben muss man schauen – und sie gehen mit Lust.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN