BRIEF_KASTEN
Emotionen haben im Straßenverkehr nichts zu suchen. Aber manche Verkehrsteilnehmer machen einem die Einhaltung dieses Grundsatzes schwer.
Das betrifft zum Beispiel jenen Mann gesetzteren Alters, der einem auf dem Motorrad auf einer Landstraße hinterherfährt und dabei fast an der hinteren Stoßstange klebt. Mangels Sicht zögert man eine Zeit lang, eine Gruppe Radfahrer zu überholen. Als der Motorradfahrer kurz darauf selbst überholt, zeigt er mit der Hand, was er von defensiver Fahrweise hält.
Auch der junger Mann mit seinem dunklen Auto einer nicht ganz billigen Marke samt dickem Auspuff und breiten Reifen traktiert einem die Nerven: Auf einem Parkplatz fährt er spätabends hin und her. Bei jeder Runde gibt er zuerst mächtig Gas und bremst dann scharf ab – mit entsprechendem Lärm.
Und dann gibt es noch den Radfahrer, der sich im Winter bei Schneematsch und Eis mit verbissenem Gesicht durch den städtischen Autoverkehr schlängelt und dabei einen ebenfalls fahrradfahrenden Buben im Schlepptau hat, der kaum folgen kann.
Wie gerne würde man diesen Leuten mitteilen, wie man ihr Verhalten bezeichnen muss. Allerdings würde das keineswegs Emotionen herausnehmen – nicht bei den anderen und nicht bei einem selbst.
Also runterschlucken, gut durchatmen und hoffen, dass nichts passiert. Das ist unterm Strich nämlich das Wichtigste.
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