KOMMENTAR_
Dem anderen etwas beibringen zu wollen, kann in einer Ehe halt ein Minenfeld sein. Zwischen meiner Frau und mir gibt es schon bei „normalen“ Autofahrten immer wieder Diskussionsstoff. Ich nörgle bisweilen herum, wie sie das Lenkrad hält, und wenn ich am Steuer sitze, ist oft das Thema Nummer eins die Hupe. Wenn etwa andere Autofahrer nerven, weil sie mich durch einen Fahrfehler zu einer Notbremsung zwingen. Dann schimpfe ich, das ja, hupe aber so gut wie nie. „So wissen die anderen nicht, dass sie was falsch gemacht haben“, sagte meine Liebste erst kürzlich, nachdem sie für mich auf die Hupe gedrückt hatte. Lange genug, wie sie sagt, denn eine Zehntelsekunde am Horn sei zu wenig, dass der Tadel ankommt. Für meine Frau hat das Hupen einen klaren erzieherischen Auftrag. Mit ihrem pädagogischen Ansatz wäre sie wohl tatsächlich eine gute Fahrlehrerin. Zum Wohl unserer Ehe aber dann lieber doch nicht meine. Gut, dass ich meinen Führerschein schon mit 18 gemacht habe.
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