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Es war kein schönes Jahres-Abschiedsgeschenk, als die EU-Kommission am Silvesterabend ihren Taxonomie-Entwurf vorstellte, wonach Atomenergie als nachhaltig gelten soll. Nur mehr nachhaltige Stromerzeugung soll nämlich erlaubt sein.
Viele Länder wissen aber nicht, wie sie den rasant wachsenden Strombedarf decken sollen. Da ist die Versuchung groß, ein nicht stinkendes, nicht luftverschmutzendes AKW als umweltfreundlich zu definieren.
Keiner will allerdings die radioaktiven „Reste“, den Atommüll. Und das zu Recht, dauert es doch zigtausend Jahre, bis der Müll seine Gefährlichkeit verliert. Nach Beratungen mit den EU-Staaten soll Mitte Jänner ein neuer Entwurf präsentiert werden.
Dass Atomenergie darin als brandgefährlich benannt wird, ist leider unwahrscheinlich. Strom ist so gefragt wie nie zuvor. Kein Online-Meeting, kein Tiefkühlspinat, keine Weihnachtsbeleuchtung ohne Strom.
Rasant steigende Preise sind sozial betrachtet hoch problematisch. Hoffentlich gibt es aber einen Nebeneffekt: Dass Menschen nachdenken, wo sie Strom sparen können (Uromas Tipp: Licht ausschalten …).
Denn jeder leuchtende Gartenchristbaum ist ein kleiner Grund mehr für ein Atomkraftwerk.
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