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„Der Ton macht die Musik“, lautet ein Sprichwort. Und dieser Ton ist derzeit oft wild und aggressiv: Wenn jüngst ein Extremsportler einen Journalisten öffentlich als „Pharmahure“ beschimpft hat, ist das nur ein Beispiel dafür.
Auch sonst ist der Ton in Auseinandersetzungen mehr als rau. Klar, Kritik muss man aushalten und sie kann, je nach Thema, scharf ausfallen. Aber gleich mit Unterstellungen zu arbeiten, die treffsichersten Wortgeschütze auszupacken oder die eigene Meinung als unumstößliches Dogma zu verkünden, ist etwas Anderes, als gegebenenfalls berechtigte Verärgerung auszudrücken.
Insgesamt erinnert das an populistische Politik. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sie diesen Ton salonfähig gemacht hat.
Im Übrigen ist solch eine Sprechweise nicht sinnvoll: Wer lässt sich gerne auf ein Gespräch mit jemandem ein, der einen gleich in der ersten Wortmeldung aggressiv angeht?
Die erwartbare Reaktion ist, dass der Angegriffene die „Zugbrücke“ hochzieht und sich auf keine Diskussion einlässt. Dann ist ein Gespräch nicht mehr möglich.
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