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Wenigstens „sauber“ sollte man daherkommen, hieß es früher, als man sich neue Kleider nicht so leicht leisten konnte. Sauber war wichtiger als modern. Bei den Kleidern, die man außen trägt, ist es klar. Man trägt nicht die gleichen in jedem Alter, nicht zu jeder Jahreszeit und auch nicht bei jedem beliebigen Anlass.
Auf sein Äußeres soll man achten, lehrt es der Anstand. Doch auch auf sein Inneres – und dann und wann ist eine Neueinkleidung des Inneren angebracht. Passen die Hosen der Lebensgewohnheiten noch? Angesichts dessen, was man erlebt und erfahren hat – kann man da mit dem dicken Rock der Bequemlichkeit einfach bei jedem kleinen Weg ins Auto steigen, oder mit dem Minirock der Leichtfertigkeit alles wegwerfen, was nicht mehr gefällt? Die Wetterlage hat sich umgestellt. Umziehen also, neu einkleiden. Wer heute noch mit den alten Kleidern des bedenkenlosen Konsumzeitalters durch die Welt stolziert, sieht wie von gestern aus, auch wenn er Gegenteiliges meint. Bis ins Persönlichste reicht diese innere Neueinkleidung, zum Verhalten, bei dem niemand zusieht. Man wird entdecken: Die Unterwäsche neuer Lebenshaltungen kann durchaus reizend sein.
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