KOMMENTAR_
Dass die 26.000 Läufer/innen des Wien-Marathons letzten Sonntag zu Fuß am Weg durch die Stadt waren und nicht etwa mit dem Auto, wirkt selbstverständlich: Es wäre ja sonst kein Marathon. Obwohl: Mit ein bisschen Vorstellungskraft wäre eine Tour von 26.000 Autos gleichzeitig durch Wien ein Marathon der anderen Art, nämlich ein „Stau-Marathon“. Auf diese Art von „Marathon“ haben viele Wiener/innen in ihrem Alltag einfach keine Lust mehr. Knapp die Hälfte der Haushalte lebt hier bereits ohne Auto, wie der Verkehrsclub Österreich letzte Woche veröffentlichte. Wer die verzweifelte Suche nach einem Parkplatz kennt, wer im Stau am Gürtel gebrütet hat, während die U-Bahn daneben vorbeizog, fühlt sich ohne Auto frei wie ein Vogel, auch dank des funktionierenden Öffi- und Radwegenetzes. Außerhalb der Großstadt ist das schwieriger umzusetzen, aber wo ein Wille, da ein Weg. Die Nachricht, dass in Niederösterreich im August mehr E-Autos neu zugelassen wurden als Dieselautos, zeigt, dass sich die Mobilität nicht nur in den Sonntagsreden, sondern auch in der Realität verändert. Scheinbar Unveränderliches kommt in Bewegung: Diese Dynamik ist auch der Weltsynode der Kirche ab Okober zu wünschen.
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