KOMMENTAR_
Sein mit Kölns Kardinal Rainer Wölki verfasster Gegenentwurf zur Satzung des mit Advent startenden synodalen Prozesses in Deutschland hat nur drei Stimmen bekommen. Drei Bischöfe enthielten sich, 21 waren dagegen.
Die klare Ablehnung macht Mut, denn der Gegenentwurf hätte dem synodalen Weg viel weggenommen. Während es dort nämlich nun Foren zu den Themen der priesterlichen Lebensform, der kirchlichen Sexualmoral und der Ämterfrage für Frauen gibt, kommt beispielsweise das Wort „Frauen“ im angelehnten Gegenentwurf nur als „Ordensfrauen“ vor. Stattdessen wird viel von Glaubenskrise geschrieben. Natürlich ist das ein wichtiges Thema. Nur wird die Kirche den Auftrag, die Frohe Botschaft zu überbringen, nicht voll erfüllen können, solange Probleme im eigenen Haus nicht gelöst sind: Dazu gehören das Pflichtzölibat und die Verweigerung der Weihe von Frauen. Das wäre keine Anpassung an einen Zeitgeist, sondern Ausdruck einer kritisch-reinigenden Prüfung der Kirchenverfasstheit durch die Vernunft.
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