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Was man mit dem englischen Wort „Poetry-Slam“ bezeichnet, ist wie ein moderner Dichterwettstreit. Wörtlich könnte man es mit „dichterischer Schlagabtausch“ übersetzen. Das kommt gut hin, meint Simon Ludescher, der neben seinem Hauptberuf als Religions- und Englischlehrer auch erfolgreicher „Poetry-Slammer“ ist.
Beim Poetry-Slam werden selbstgedichtete Texte vorgetragen, die bestimmten Regeln entsprechen, z. B. dürfen sie nicht länger als sechs Minuten dauern.
Offizielle Untergrenze gibt es zwar keine, aber das Publikum wäre nicht zufrieden, wenn ein Stück nur zwei Minuten dauern würde, erklärt Simon Ludescher. Dass das Publikum zufrieden ist, ist ein wichtiger Teil des Poetry-Slams. Denn es bewertet die Dichter und Dichterinnen bei manchen Wettkämpfen mit der Lautstärke des Klatschens, bei anderen mit Punktewertung. Mit dem Text „20 Anzeichen dafür, dass der Typ, den du auf Tinder kennengelernt hast, ein Religionslehrer ist“ gewann der 32-Jährige im Sommer die Vorarlberger Landesmeisterschaft.
Von 15. bis 17. September nimmt er am bundesweiten Ö-Slam teil, im November folgen die deutschsprachigen Meisterschaften in Wien. Humor spielt in den Texten von Simon Ludescher eine wichtige Rolle. Entscheidend sei die Pointe im Text, sagt er.
Beim Poetry-Slam steht aber nicht nur der Text im Mittelpunkt, sondern die gesamte Performance, der Auftritt und die Art des Vortrags. Darin hat Ludescher durch seinen „Brotberuf“ als Lehrer so viel Übung, dass er es in den Wettbewerben mit den Profi-Slammern aufnehmen kann.
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