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Friederike Stadler aus Urfahr hat uns geschrieben, dass sie 1954 eine Bürolehre machen wollte. Weil es daheim keine Schreibmaschine gab, hatte sie wenig Übung, doch sie hatte es mit einem klugen Chef zu tun. „Mit der Übung kommt es schon zur Meisterschaft“, meinte er. Später wurde sie Chefsekretärin bei einem Verlag.
Martina Kneidinger, heute in Linz, hat vor 38 Jahren in der Hauptschule das Schreiben auf der Maschine gelernt. Sie ging zu Fuß dorthin, und die „Olympia“-Kofferschreibmaschine mit 6 bis 7 Kilo Gewicht hätte sie stets 1,5 Kilometer weit tragen müssen. Aber die Mama holte sie fast jedes Mal ab, trotz der sieben Kinder daheim. Dafür ist ihr die Tochter heute noch dankbar.
Edith Schartmüller aus Dietach erinnert sich gut an die Schreibmaschine des Typs „Torpedo“, die am Ende des Krieges ein paramilitärischer Bautrupp zurückließ, als die Amerikaner kamen. Mit ihr konnte sie spielen – und später schreiben üben.
Für Rosmarie Mayrhuber aus Kallham war es in der Schule oft ein Kreuz mit dem Tippen, „denn sobald man sich vertippt hatte, musste man wieder mit einem neuen Blatt ganz von vorne beginnen – oder man begnügte sich mit einer schlechteren Note“.
Gerhard Ginzinger aus Weißkirchen erinnert sich gern an seine weiße „Triumpf“ mit den tiefen Tasten und dem schwarzroten Farbband – und an die Löcher im Papier, wenn nach einem Fehler der Radiergummi allzu fest verwendet wurde.
Gitarrelehrerin Maria Thalhammer aus Aurach am Hongar tippte die Liedstrophen samt den Gitarrengriffen für ihre Schüler/innen stets auf der Schreibmaschine ab. Ganz konzentriert musste man da schreiben, ein Fehler war unübersehbar, es gab ja keine Löschtaste. Den Liedzettel „Das alte Haus von Rocky Docky“ verwendet sie bis heute – ein bisschen als sentimentale Erinnerung.
Danke allen weiteren Einsenderinnen und Einsendern.
Die Redaktion
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