KOMMENTAR_
Zu einem Leserbrief in Ausgabe Nummer 43:
Herr Hain deutet, so erscheint mir, die Aussage der deutschen Sprache recht eigenwillig. Er ist mit dem Thema der Studientagung in St. Pölten „Frauen in der Kirche – gleiche Würde, gleiche Rechte“ „voll und ganz einverstanden“ und glaubt dennoch, dass Frauen nicht zur Priesterweihe zugelassen werden können. Was bitte versteht Herr Hain unter gleichen Rechten und erst recht unter gleicher Würde? Dass die Berufung zum Weihesakrament (wie vieles Andere auch) ein Charisma, also Gnade ist, davon bin auch ich überzeugt. Ich kann aber nicht an einen Gott glauben, der die Liebe ist und die Hälfte der Menschheit (!!!) von dieser Gnade ausschließt!
Editha Liebhart, Puchenau
Dass vor ca. 2000 Jahren Gott nur Männern das Geschenk und die Gnade zukommen ließ, ist irgendwie noch nachvollziehbar. Doch in der jetzigen, modernen, gleichberechtigten Zeit nicht mehr. Gott hat sich meiner Meinung nach entwickelt und ist im Hier und Jetzt anwesend und schenkt auch Frauen das Charisma und beruft sie zur Verkündigung des Wort Gottes. Frauen spüren das auch. Doch leider ist diese Offenheit Gottes in der Amtskirche und bei anderen Männern noch nicht angekommen, leider! Ich hoffe auf eine Umkehr und ein Umdenken.
Pia Knogler, per E-Mail
Ja, das Weihesakrament ist ein reines Geschenk von Gott, eine Gnade, ein Charisma, von dem der Apostel Paulus im 1. Brief an die Korinther 12,11 spricht, nachdem er verschiedene Gnadengaben aufzählt. Dieses Geschenk von Gott, diese Gnade, dieses Charisma wird nun als Berufung auch an Frauen herangetragen – aber die Männer mit „Vollmacht“ wollen diese den Frauen nicht zubilligen, indem sie weiter ihre „pseudotheologischen“ Argumente in Stellung bringen. Das ist eigentlich nicht mehr „die Zeichen der Zeit nicht erkennen können“, sondern „die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen“.
Hans Mayer, Molln
Die Behauptung, Frauen könnten nicht Priester werden, weil Jesus nur Männer zu Aposteln berufen habe, greift viel zu kurz. Die Apostel waren auch Juden – und Jude (gewesen) zu sein ist auch keine Voraussetzung für das Priesteramt. Zuzustimmen hingegen ist Pater Hain darin, dass es ein Recht auf Priesterweihe natürlich überhaupt nicht gibt, weder für Frauen noch für Männer. Es braucht zusätzlich zur Berufung durch Gott (die Frauen ebenso verspüren wie Männer) sinnvollerweise immer eine qualifizierte Auswahl und Prüfung durch Bischof und/oder Gemeinde. Aber es macht einen Unterschied, ob sich jemand prinzipiell bewerben und bemühen kann oder ob jemandem die Zulassung von vornherein verwehrt wird, weil sie eine Frau ist. Letzteres ist schlicht und einfach Diskriminierung und der Sache Jesu unwürdig.
Dr. Harald Prinz, Enns
Ich lese die KirchenZeitung jede Woche sehr gerne, bedauere aber sehr, dass sich auch hier eine Schreibweise eingeschlichen hat, die mich anwidert. Es gibt bei dieser Schreibweise keine Frauen mehr, sondern nur mehr „/innen“. Gerade einer kirchlichen Zeitung würde es gut anstehen, wenn die Frauen so viel wert wären, dass man sie auch ausschreibt. Ich würde es begrüßen, wenn es in Zukunft wieder Leserinnen und Leser, Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Christinnen und Christen u.s.w. gäbe. Man muss nicht jede verknorzte und verstümmelte Schreibweise übernehmen, mit der man das Lesen nicht leichter macht, den Leser aber verärgert.
Johann Kaltseis, Eschenau
Zu „Vom Reden ins Tun kommen“ in Ausgabe 44:
Weil wir zu wenig zum Schutz des Klimas tun, meint UNO-Generalsekretär Guterres, wir schaufeln uns unser eigenes Grab. Das stimmt nicht. Wir schaufeln die Gräber für unsere Enkel.
Rudolf Danninger, Gutau
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